Ein Teil mehr … Sie zahlen. Wir spenden.

In Deutschland gibt es Lebensmittel im Überfluss – und dennoch herrscht bei vielen Menschen Mangel. Die Tafeln bemühen sich um einen Ausgleich: Sie sammeln überschüssige, aber qualitativ einwandfreie Lebensmittel und geben diese an Bedürftige weiter. Doch der Bedarf steigt zunehmend und durch optimierte Liefer- und Vertriebsplanung fallen weniger überschüssige Lebensmittel an.

Daher haben die beiden jüngsten Lions Clubs in Pforzheim („Johannes Reuchlin“ und „Bertha Benz“) die GBE Tafel Pforzheim in einer gemeinsamen Activity unterstützt:

Am 16. März 2024 haben zahlreiche Clubmitglieder in der Zeit von 8:30 bis 17 Uhr Kunden des EDEKA Marktes Berger in Pforzheim-Huchenfeld angesprochen, um sie zu sensibilisieren und um den Erwerb und die Spende eines Nahrungsmittels oder Hygieneartikels mehr zu bitten. Die Activity stand unter dem Namen „Ein Teil mehr … Sie zahlen. Wir spenden.“ Zu den benötigten Artikeln gehören z.B. Nudeln, Reis, Mehl, Zucker, Salz, Öl, Milch und Konserven genauso wie Zahnpasta, Seife, Shampoo, Toilettenpapier und Papiertaschentücher.

Die Überlegung dahinter: Für den individuellen Wochenend-Einkauf mag ein einzelner, zusätzliche Artikel sicherlich nicht ins Gewicht fallen, in der Summe aber ergibt sich für die beiden Lions Clubs ein umfangreiches Unterstützungsvolumen für die Pforzheimer Tafel.

Letztendlich wurde an diesem einzigen Samstag die Erwartungen der Beteiligten um ein Vielfaches übertroffen. Bereits innerhalb der ersten beiden Stunden waren mit über zehn prall gefüllten Kunststoffkisten der Boden des bereitgestellten Sprinters (Langversion) bedeckt. Nach Abschluss der Activity gegen 17 Uhr waren alle Mitglieder der beiden Lions Clubs über den Gesamterfolg mehr als begeistert.

Letztlich reichten die über 30 Kunststoffkisten nämlich nicht aus, sondern es mussten zusätzlich zahlreiche Bananenkisten umfunktioniert werden, um der Pforzheimer Tafel die Waren übergeben zu können.

Nachhaltige Finanzierung unter dem Einfluss von ESG

Lions-Freund Markus Brücker war am Mittwoch, 17. Januar 2024 zu Gast, um uns von seiner Tätigkeit als Unternehmensberater zu berichten. Als ehemaliger Geschäftskundenberater der Volksbank Pforzheim beschäftigt er sich zwischenzeitlich auf selbstständiger Basis mit der Begleitung von Unternehmen hinsichtlich Transaktion und insbesondere Transformation.

Bei Transaktionen, die sich um die Unterstützung bei Unternehmensverkäufen in Form von Unternehmensbewertung und der Recherche nach möglichen Käufer bestehen, werden vornehmlich noch klassische Wege beschritten. Die Transformation von Unternehmen stellt dagegen hinsichtlich der Vorbereitung der Geschäftsmodelle auf den Wandel im Hinblick auf z.B. Nachhaltigkeit, Technologie und gesetzlichen Rahmenbedingungen ein weitaus umfangreicheres Anforderungsprofil dar.

Insbesondere wird in Zukunft bei der Unternehmensbewertung zu bewerten sein, wie ein Unternehmen seine Werte für das ESG-Scoring („Environment, Social, Governance“, siehe THE 17 GOALS) ermitteln und verbessern kann. ESG ist ein Sammelbegriff, der sich auf verschiedene Maßnahmen und Faktoren bezieht, die den Umgang mit der Umwelt und den Ressourcen, die sozialen Arbeitsbedingungen und Menschenrechte sowie Governance-Faktoren wie die Unternehmensführung und die Offenlegung von Informationen für Unternehmen festlegen.

Denn neben der klassischen Bonität wird künftig auch der Nachhaltigkeitsindex sowie der Index für soziales Engagement eines Unternehmens gleichwertigen Einfluss z.B. auf die Zinsen und Kreditentscheidung haben. Dies verdeutlicht, dass Banken hier eine wichtige Rolle zukommen wird. Die Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie kann somit einen Wettbewerbsvorteil bringen, indem sie die betriebliche Effizienz, die Innovation, das Engagement der Mitarbeiter, die Robustheit der Lieferkette, die Risikominderung, die Umsatzsteigerung und andere strategische Geschäftsvorteile positiv beeinflusst. Das Taxinomie genannte Verfahren bewertet quasi, wie „grün“ ein Unternehmen ist und wie ein Invest (z.B. als Reaktion auf das Verbrenner-Aus) über Banken entsprechend finanzierbar ist.

3.850 Dambedais an Unternehmen ausgeliefert

Die Idee entstand aufgrund der Beschränkungen der Pandemie, denn Weihnachtsfeiern waren für Unternehmen und Belegschaft nicht mehr wie gewohnt durchzuführen. Auch unser beliebtes Wettnageln musste pausieren. So haben wir die Schwarm-Intelligenz und das Organisationstalent unseres Clubs genutzt und eine Alternative aus der Taufe gehoben, die nun auch nach Beendigung der Restriktionen noch für Begeisterung sorgt.

Am Morgen des Nikolaus-Tages haben sich ab 4 Uhr 21 hellwache Club-Mitglieder zum Abholen aus der Bäckerei, Verpacken, Sortieren und Ausliefern der sehr beachtlichen Anzahl von 3.850 Dambedei im Lager des Gartencenter Streb in Pforzheims Norden eingefunden.

Um 6 Uhr waren bei so vielen unterstützenden Händen alle Bestellungen sortiert und zum Ausliefern auf die Autos verladen. Der termingerechten Auslieferung an die glücklichen Empfänger stand auch ohne Rentier-Schlitten nichts mehr im Wege.

Zu Gast bei Gellner – Spirit of Pearls

Zu Gast bei Jörg Gellner und seinem Team im Ausstellungs-Areal im Melanchthon-Haus in Pforzheim, stellte Jörg Gellner uns die Hintergründe seines „Green Luxury“-Ansatzes vor und schilderte sympathisch seine Erfolgsgeschichte in allerlei Anekdoten.

Perlen zählen seit ca. 500 Jahren zu den edelsten und nachhaltigsten Schmuckstücken der Erde. Queen Elisabeth I. war dem Zauber der vollkommenen Form und dem tiefen, edlen Glanz verfallen und beschäftigte seinerzeit zig-tausende Perlentaucher. Zu dieser Zeit mussten 10.000 Austern aus bis zu 80 m Wassertiefe an die Oberfläche befördert werden, um eine einzige Perle zu erhalten. Dies hat sich seit 1893 geändert, seit der Japaner Kokichi Mikimoto die erste Zuchtperle entwickelt hat und diese Methode bis zum heutigen Tag stets perfektioniert wurde.

Den ökologischen Aspekt der Perlenzucht stellt Jörg Gellner ebenso wie seinen respektvollen Umgang mit Natur, Mitarbeitern und Lieferanten ins Zentrum seines Wirkens. So lagern Austern in der Phase ihres Wachstums und auch mit der Bildung der Perle nicht nur in hohem Maße CO2 ein, filtern effizient das Meereswasser und verhelfen den Einwohnern zu stabilen Einkommensverhältnissen, sondern sie sorgen durch ihre Wirtschaftskraft für die jeweiligen Regionen der Südsee für einen sorgsamen Umgang mit der Natur.

Austern sind sehr empfindlich gegenüber Giften und Umweltverunreinigungen, daher verbietet sich im ausgedehnten Umfeld von Perlfarmen das in der Südsee beliebte Fischen mit Dynamit und dem hochgiftigen Cyanid, das viele Jahre auf dem Meeresboden verbleibt. So gesehen erscheint der verführerische Glanz dieser kleinen individuellen Schmuckstücke in einem ganz besonderen Licht.