Glasperle „Aquaria“ spendet Wasser dank „Diner en blanc“

Trinkwasserbrunnen „Aquaria“

„Wasser ist Leben“ war die Inspiration der Glaskünstlerin und Lionsfreundin Iris Henkenhaf-Stark als sie den Trinkwasser­brunnen „Aquaria - die Glasperle“ schuf und sich bei der Einweihung in der Fußgängerzone Pforzheims mit einem Schluck glasklaren Wassers erfrischte. „Wir sind um eine Perle reicher“, spielte Oberbürgermeister Peter Boch auf die Tradition der Schmuckindustrie in seiner Stadt an, denn die Künstlerin hatte die Edelmetalle Gold und Silber in Parsol-Glas eingelassen, die Teile in einen Edelstahlrahmen eingefasst und war mit ihrer Kreation als Siegerin aus dem Wettbewerb hervorgegangen.

Alles hatte mit dem 4. Diner en blanc begonnen, das der Lions Club Remchingen-Pfinztal 2018 erstmals gemeinsam mit dem Lions Club Pforzheim Johannes Reuchlin in der Goldstadt veranstaltete. Nachdem Herbert Müller (LC Remchingen-Pfinztal) Jahre zuvor ein spontanes „Picknick“ mitten in Paris mit weiß gekleideten Gästen erlebt hatte, organisierte sein Club drei sehr erfolgreiche Diners mit jeweils über 300 begeisterten Gästen und Einnahmen von insgesamt 60.000 €, mit denen Hospizeinrichtungen und Menschen in Not unterstützt wurden. 2018 schrieb die Stadt Pforzheim erstmals einen Wettbewerb für Kunst im öffentlichen Raum für eine Skulptur mit integriertem Trinkwasserelement aus. Diese Idee stammte von Axel Bäuerle (LC Pforzheim Johannes Reuchlin) und so nahm Baubürgermeisterin Sibylle Schüssler beim 4. Diner en blanc dankbar einen Scheck über 13.000 € als Anschubfinanzierung entgegen.

Am öffentlich ausgeschriebenen Wettbewerb beteiligten sich acht namhafte Künstler der Region, denn es galt für die neu gestaltete Fußgängerzone in Pforzheim das „i-Tüpfelchen“ zu kreieren - eine hochwertige Skulptur, die sich in eine vorhandene Umgebung einfügt. Laut Vorgaben sollte der Brunnen mitten in der Stadt stehen, an der Kreuzung der Nord-Süd-Achse und West-Ost-Achse, nahe bei den Flüssen der Dreitälerstadt am Rand des Nordschwarzwaldes. Einstimmig fiel das Votum der Jury zu Gunsten von Iris Henkenhaf-Stark (LC Remchingen-Pfinztal) aus, die als Designerin mit einem Glasentwurf überzeugte.

Jetzt begann die praktische Ausführung ihrer künstlerischen Ideen. Bei der Glasmalerei Peters in Paderborn gestaltete die Designerin vier gerundete, grünliche Glaselemente, in die sie teilweise mit Airbrush-Technik goldfarbene Ornamente und Feinsilberplättchen einarbeitete, und die anschließend thermisch gehärtet wurden, um die Skulptur vor Witterungseinflüssen zu schützen. Als nur noch der Edelstahlrahmen fehlte, lehnte das Gesundheitsamt die Konstruktion wegen Mängeln nach der Trinkwasserverordnung ab. Doch nun konnte die Künstlerin auf Grund ihrer zusätzlichen Ausbildung als Maschinenbauerin ihr technisches Wissen einsetzen. Gemeinsam mit der Firma Faas Edelstahl aus Keltern entwickelte sie kreative Konstruktionsideen und es gelang ihnen den 350 kg schweren Rahmen zu gestalten. Jeweils zwei Edelstahlbögen verbinden die Glaselemente zu einem Kreis, wobei sich an den oberen Rahmen die vier Düsen für den Wasserlauf befinden.

Ende Juli fand die Einweihung des etwa 80.000 € teuren und 1,10 Meter hohen Trinkwasser­brunnens in der Fußgängerzone durch Oberbürgermeister Peter Boch und Baubürgermeisterin Sibylle Schüssler statt. Im Beisein zahlreicher Lions beider Clubs hieß es „Aquaria fließt“ und Iris Henkenhaft-Stark betonte: „Ich wollte Wasser in allen Varianten darstellen, mit seiner Kraft, aber auch mit seiner Leichtigkeit. Die vitalisierende Energie soll in den bestehenden Raum zurückfließen.“ Mit den eingearbeiteten Silberfäden ist es ihr gelungen das Fließende des Wassers mit dem starren, kalten Material Glas in Einklang zu bringen. „Wasser ist Leben“ und es wird dank des Trinkwasserbrunnens sowohl Besuchern als auch Bewohnern der Stadt Pforzheim beim Durstlöschen helfen.

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